Im Jahre 1958 wurde in der "Germania" die Abhandlung "Zur
Frage der Echtheit der jungsteinzeitlichen "Wetterauer Bandgräber" von
Gudrun Loewe veröffentlicht. Seitdem besteht für die Prähistoriker
keine Zweifel darüber, daß der Windecker Brunnenbauer Georg Bausch
nicht nur die in großer Zahl geborgenen durchlochten Kieselsteine,
Schieferplättchen, Knochen usw. gefälscht hat, sondern auch alle
etwa 100 (!) im nördlichen Hanauer Kreisgebiet und im Raum Frankfurt
hauptsächlich von ihm entdeckten Brandgräber in ihrer Gesamtheit
- und zwar allein. Während die Fachwissenschaftler diese Behauptung
ihrer Kollegin offensichtlich ohne Hinterfragung als Tatsache in ihren Veröffentlichungen
verbreiten, rüttelt nun der Geschichtsverein Windecken 2000 an diesem
Credo.
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Bausch-Enkelin Maria Schmidt
Repro: Rolf Hohmann
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Vorsitzender Rolf Hohmann hat seit Beginn dieses Jahres alle relevanten Quellen
über diese "Fälscherstory"gesammelt und sie einer kritischen Betrachtung
unterzogen. Er wird die Ergebnisse seiner umfangreichen Recherchen demnächst
auf der Website "www.geschichtsverein-windecken.de" und in der Presse erläutern.
Um die interessierte Bevölkerung mit der Materie vertraut zu machen,
findet Anfang 2003 im historischen Rathaus Windecken eine Ausstellung über
die "Wetterauer Brandgräber" statt.
Neben vielen Informationen über den Kulturkreis der jungsteinzeitlichen
Bandkeramik werden auch die fünf im Historischen Muesum Hanau aufbewahrten
Original-Steinketten gezeigt. An einem Tag wird Maria Schmidt aus Langendiebach
anwesend sein, Enkelin des Brunnenbauers Georg Bausch. Sie bestreitet vehemet
die gegen ihren Großvater erhobenen Fälschervorwürfe und
erhofft von älteren Windeckern Hinweise auf das damalige Geschehen.
Maria Schmidt (Foto) nimmt jederzeit solche Hinweise unter der Rufnummer
06183/71258 entgegen.
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