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Wetterauer Brandgräber aktuell
Weitere Kieselketten in Frankfurter Museum ausfindig gemacht

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Rolf Hohmann begutachtet einen Schieferanhänger. Aufmerksamer Zuschauer ist Dr. Willms
Foto: Bernd Hohmann
Nidderau - "Es war für mich so etwas wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk," so der Windecker Geschichtsvereinsvorsitzender Rolf Hohmann im Magazin des Frankfurter Archäologischen Museums beim Anblick von fünf weiteren Kieselsteinketten aus Wetterauer Brandgräbern. Auf diese seit Jahrzehnten in einem Stahlschrank verborgenen, heiß umstrittenen Artefakte, war der Nidderauer Amateurarchäologe nicht zuletzt nach einem Hinweis des Marköbeler Lokalhistorkers Dirk-Juergen Schäfer aufmerksam geworden, der sich bereits seit längeren Zeit ebenfalls mit der immer interessanter werdenden "Fälscherstory" um den Windecker Brunnenbauer Geor Bausch beschäftigt.

Zusammen mit seinem Sohn Bernd fotografierte Hohmann die Steinketten und vermaß sie sorgfältig. Dabei gewährte der für den Bereich Prähistorische Archäologie zuständige Museumsmitarbeiter Dr. Christoph Willms jede gewünschter Unterstützung.

Eine der Ketten aus dem Grab XXV weicht von den bisher bekannten Exemplaren deutlich hinsichtlich der Größe ab. Ihre Innenabmesung beträgt 10x13 cm, im Gegensatz zu durchschnittlich 15x19 cm der anderen zehn in Büdingen, Frankfurt und Hanau aufbewahrten Artefakten. Sie hat dementspechend wesentlich weniger Glieder. Wenn Georg Bausch tatsächlich ein Meisterfälscher gewesen sollte, so hatte er ein Herz für Kinder, denn diese Kieselsteinkette passt nicht um den Hals eines Erwachsenen. Großformatige Farbfotos von den neu aufgetauchten Kieselsteinketten und drei Anhängern aus Schiefer sind in der geplanten Ausstellung über die "Wetterauer Brandgräber" zu sehen, die Anfang 1993 im historischen Rathaus Widecken stattfindet. Die "Hanauer Ketten" werden im Original ausgestellt.

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Die "Kinderkette" aus Grab XXV (Baiersröder Hof) Foto: Bernd Hohmann


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