Nidderau, 02. Juli 2002
Da ich als Vorsitzender zunehmend darauf angesprochen werde, weshalb
über die vielfältigen Aktivitäten des Geschichtsvereins
Windecken 2000 im Hanauer Anzeiger in jüngster Zeit nur recht spärlich
berichtet wird, möchte ich dazu ein paar Anmerkungen machen. Ich darf
vorausschicken, daß jede unserer Pressemitteilungen und die zumeist
bebilderten Beiträge (jpeg) per E-Mailverteiler in der Regel jeweils
an fünf Zeitungsredaktionen unseres Raums abgeschickt werden.
Für einen in Windecken ansässigen Verein ist nun einmal der
Hanauer Anzeiger aufgrund seiner Verbreitung die wichtigste Tageszeitung.
In den Monaten August bis Dezember des Gründungsjahrs 2000 fanden
ganze zwei (!) Beiträge Gnade vor den Augen Ihrer Redakteure, wie
aus der beigefügten Aufstellung ersichtlich ist. Im Jahr 2001 wurde
der Hanauer Anzeiger mit 36 Veröffentlichungen und 17 Fotos seinem
"Führungsanspruch" gerecht.
Wir können es uns nun nicht erklären, weshalb in diesem Jahr
bei gleichbleibendem Angebot die Veröffentlichungen deutlich zurückgegangen
sind und die meisten unserer Pressemitteilungen im Redaktions-Papierkorb
landeten. Als der Geschichtsverein Windecken bereits nach anderthalbjährigem
Bestehen für seine vielgerühmte Internet-Website von der Stiftung
BVB Volksbank einen Förderpreis von DM 1500,- erhielt, war dies dem
Hanauer Anzeiger keine müde Zeile wert. Müssen wir erst den Pulitzer-Preis
gewinnen, um die Aufmerksamkeit Ihrer Zeitung zu erringen? Dieses Negieren
einer allseits anerkannten Leistung unseres Vereins, hat hier Unverständnis
ausgelöst.
Da ich die Aktivitäten der konkurrierenden Nidderauer Geschichts-
und Heimatvereine genau verfolge muß ich leider feststellen, daß
unser Verein von Ihrer Zeitung seit Beginn dieses Jahres offensichtlich
benachteiligt wird. Ich kenne zwar die Gründe nicht, doch während
meiner Tätigkeit als freier Mitarbeiter Ihrer Zeitung habe ich immer
streng darauf geachtet, daß die kleinen gegenüber den mitgliederstarken
Vereinen hinsichtlich ihrer Öffentlichkeitsarbeit gleich behandelt
werden. Es hat diesbezüglich in drei Jahrzehnten auch keine begründeten
Beschwerden gegeben.
Wir hoffen nun sehr, daß unsere Pressemitteilungen künftig
wieder angemessen berücksichtigt werden. Der Geschichtsverein Windecken
2000 behält sich vor, dieses Schreiben und Ihre ev. Antwort auch anderen
Personen zur Kenntnis zu geben.
Nidderau, 11. August 2002
Leider ist auf unser Schreiben vom 2. Juli 2002 keine Reaktion erfolgt.
Seitdem haben wir ihrer Redaktion neun Pressebeiträge per E-Mail übermittelt,
von denen bis heute lediglich eine (!) am 23.07.2002 in Ihrer Zeitung veröffentlicht
wurde. Platzgründe dürften während der Ferienzeit wohl kaum
eine Rolle gespielt haben.
An uns wird weiterhin die Frage gerichtet, weshalb ausgerechnet im Hanauer
Anzeiger so gut wie keine Mitteilungen unseres Vereins erscheinen. Wir
konnten sie bisher leider nicht definitiv beantworten. Obwohl unsere Internet-Präsenz
ständig zunimmt, sind viele an der "Fälscherstory" um den Windecker
Brunnenbauer Bausch interessierten Mitbürger vor allem auf den Hanauer
Anzeiger als Informationsquelle angewiesen.
Sollte die Verlagsspitze entschieden haben, aus was für Gründen
immer, künftig keine Pressemitteilungen des Geschichtsvereins Windecken
2000 mehr zu veröffentlichen, so bitten wir der Fairneß halber
um eine entsprechende Mitteilung.
Wir behalten uns vor, dieses Schreiben in geeigneter Weise auch anderen
Personen zur Kenntnis zu geben.
Nidderau, 26. August 2002
Die "älteste deutsche Tageszeitung mit Vollredaktion" hat auch
unser Schreiben vom 11. August 2002 unbeantwortet gelassen. Die Zeiten,
als der von mir hochgeachtete Chefredakteur Helmut Blome das Sagen in der
Redaktion hatte, sind leider längst vobei. Er war stets bereit, wie
übrigens auch der für Hanau-Land zuständige Redakteur Winter,
sich mit kritischen Fagen und Anmerkungen der "Reporterfamilie Hohmann"
im Interesse der Sache auseinanderzusetzen.
Es darf daran erinnert werden, daß ich rund 25 Jahre lang als
freier Mitarbeiter Ihrer Zeitung eine solide und oft von Ihrem Hause gelobte
Berichterstattertätigkeit in Wort und Bild ausübte. Während
der ereignisarmen Hauptferienzeit war ich stets ein zuverlässiger
"Lückenfüller" und meine fundierten, geschichtsbezogenen Beiträge
wurden von vielen Lesern gesammelt. Auch mein Sohn Bernd, zweiter Vorsitzender
des Geschichtsvereins Windecken, opferte lange einen Teil seiner Freizeit,
um unter dem Zeichen (bho) seine Mutter zu entlasten, die drei Jahrzehnte
lang für den Hanauer Anzeiger, über das Normalmaß hinaus,
als engagierte freie Mitarbeiterin tätig war. Das sollte im Zusammenhang
mit der zur Diskussion stehenden Angelegenheit nicht ganz in Vergessenheit
geraten. Leider handeln die Verantwortlichen des HA offensichtlich nach
der Devise: "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan..."
Im Hessischen Gesetz über Freiheit und Recht der Presse ist im
§ 1 (2), analog zum Grundgesetz Artikel 5 (1), festgeschrieben: "Jedermann
steht es frei, durch die Presse jede Ansicht zu äußern, zu verbreiten
oder zu verteidigen." Unser zwar kleiner, doch sehr aktiver Geschichstverein
Windecken 2000 kann jedoch seine Meinung nur dann wirkungsvoll verbreiten
und interessierte Bevölkerungskreise mit Informationen über seine
Aktivitäten versorgen, wenn die in Nidderau auflagenstärkste
Abonnenten-Zeitung "Hanauer Anzeiger" seine regelmäßig übermittelten
Pressemitteilungen - zumindest in der Mehrzahl - auch veröffentlicht.
Außerdem sollte sichergestellt sein, so ist in den einschlägigen
Kommentaren zum Presserecht nachzulesen, daß er gegenüber seinen
Mitbewerbern nicht benachteiligt wird. Nach diesem Grundsatz ist unter
den Redaktionszeichen (ho), (bho) und (nn) drei Jahrzehnte lang im Hanauer
Anzeiger aus Nidderau berichtet worden, wobei die Mitgliederstärke
der Vereine, Verbände, Parteien usw. absolut keine Rolle spielte.
Dieses eigentlich selbstverständliche Gleichheitsprinzip sehen
wir, auf den Geschichtsverein Windecken 2000 bezogen, seit einiger Zeit
in Ihrer Zeitung als nicht mehr gegeben an. Wir untermauern diese Feststellung
durch folgende Fakten: Unser Verein übermittelt der HA-Redaktion durchschnittlich
jede Woche eine Pressemitteilung oder einen kürzeren, zumeist bebilderten
honorarfreien Beitrag von allgemeinem Interesse. Im Jahr 2001 veröffentlichte
Ihre Zeitung insgesamt 36 Pressemitteilungen und 17 Fotos; im 1. Halbjahr
2002 aber nur noch sieben Mitteilungen und zwei Fotos. Von den ab 1. Juli
bis zum heutigen Tag der Redaktion zugestellten zehn Pressemitteilungen
wurde lediglich eine abgedruckt; wohl aus Versehen.
Diese völlige "Enthaltsamkeit" ausgerechnet in der "Sauregurkenzeit"
ist wohl in direktem Zusammenhang mit unserem Schreiben vom 02.07.2002
zu sehen. Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, daß Verleger
und Redakteure unsere sachlich-kritische Anfrage als eine Art "Majestätsbeleidigung"
aufgefaßt haben. Auch der Hanauer Anzeiger beklagt permanent, daß
die Bürger unseres Staates zu wenig Zivilcourage zeigen. Wir finden,
daß Sie im Umgang mit den Spezies dieser raren Gattung wenig
souverän reagieren. Anders ist es nicht zu erklären, daß
Sie seit Erhalt o. g. Schreibens den Geschichtsverein Windecken 2000 offensichtlich
mit einem "Veröffentlichungsentzug" bestrafen; ohne Rücksicht
auf das Informationsbedürfnis vieler interessierter Leser.
Aufgrund dieser Sachlage verzichten wir ab sofort darauf, dem Hanauer
Anzeiger weiterhin Pressemitteilungen oder geschichtsbezogene Beiträge
anzubieten. Wir werden einen geeigneten Weg finden, unsere unbeantwortet
gebliebenen Schreiben an den Hanauer Anzeiger einer interessierten Öffentlichkeit
bekanntzumachen. Schließlich leben wir nicht mehr im Absolutismus,
sondern im Internet-Zeitalter, in dem auch ein kleiner, etwas aufmüpfiger,
Verein nicht mehr unbedingt auf das Wohlwollen von Verlegern und Zeitungs-Redakteuren
angewiesen ist. Wie es scheint, haben Sie die Zeichen der neuen Zeit noch
nicht wahrgenommen. |