Am 1. Januar 1970 schlossen sich die Stadt Windecken (3200 Einwohner)
und die Gemeinde Heldenbergen (2600 Einwohner) über die jahrhundertelang
bestehenden Kreis- und Landesgrenzen hinweg zur neuen Stadt Nidderau zusammen.
Am 8. März 1970 waren die Wahlberechtigten aufgerufen, die Zusammensetzung
des ersten Nidderauer Kommunalparlaments zu bestimmen.
Die Liste der vor der Fusion in beiden Gemeinden bestehenden Sozialdemokratischen
Partei führte Willi Salzmann an, bis zum 31. 12. 1969 Bürgermeister
der Stadt Windecken. Spitzenkandidat der seither nur in Heldenbergen vertretenen
Christlich Demokratischen Partei war Georg Franz jun., heute dienstältester
Nidderauer Kommunalpolitiker. An der Spitze der Freien Wählergemeinschaft
stand Heinz Dahl. Diese parteiunabhängige Bürgervereinigung war
seit den 50er Jahren im Windecker Stadtparlament vertreten.
Am 8. März 1970 betrug die Wahlbeteiligung stolze 84,43 Prozent.
Der erwartete Sieg der SPD fiel mit 58,9 Prozent (1884 Stimmen) recht deutlich
aus. Die CDU errang 30,0 Prozent (959 Stimmen) und die FWG 11,05 Prozent
(353 Stimmen).
Entsprechend der Hessischen Gemeindeordnung zogen 19 Mandatsträger
in das erste Nidderauer Stadtparlament ein. Auf die SPD entfielen 11 Sitze:
(Willi Salzmann, Bernd Reuter, Peter Heck, Heinz Schön, Heinrich Bommer,
August Betz, Karl Klosterbecker, Klaus Mack, Gerd Hornung, Clemens Reuter
und Friedrich Becht), auf die CDU 6 Sitze: (Georg Franz, Albrecht Racky,
Günter Vollbrecht, Jakob Göbel, Heinrich Göbel und Klaus
Bock) und auf die FWG 2 Sitze: (Heinz Dahl und Fritz Schneider). Zum ersten
Bürgermeister der jungen Stadt Nidderau wurde Willi Salzmann gewählt,
zum hauptamtlichen Ersten Stadtrat Bernd Reuter, in Heldenbergen einst
jüngster Bürgermeister Hessens. Dem Magistrat als ehrenamtliche
Mitglieder gehörten an Peter Heck, Heinrich Bommer, Heinrich Hack
und August Betz (SPD), Georg Franz und Günter Vollbrecht (CDU) sowie
Fritz Schneider (FWG). Erster Nidderauer Stadtverordnetenvorsteher war
Heinz Schön.
 |
Grossansicht
laden |
© GVW 2000 |
Die SPD ließ am Vortag der Wahl einen
Autokorso durch beide Stadtteile rollen. Aus den PKW heraus wurden Fähnchen
und Luftballons verteilt.
Foto: Rolf Hohmann |
|
 |
Grossansicht
laden |
© GVW 2000 |
"Die Zukunft fordert und heraus, wir nehmen
an" - versicherte die CDU auf einem in frher Pop-Art gestalteten Wahlplakat.
Foto: Rolf Hohmann |
|
 |
Grossansicht
laden |
© GVW 2000 |
Vor den Wahllokalen betrieben die Parteien
massive Plakatwerbung.
Foto: Rolf Hohmann |
|
 |
Grossansicht
laden |
© GVW 2000 |
Der "fliegenden Briefwahl-Einsatztruppe"
gehörten Vertreter von SPD, CDU und FWG an. Das Foto entstand in Heldenbergen.
Foto: Rolf Hohmann |
|
 |
Grossansicht
laden |
© GVW 2000 |
Im "Landgrafenzimmer" des historischen Rathauses
Windecken wurden die abgegebenen Stimmen ausgezählt. Von rechts der
Staatsbeauftragte Willi Salzmann, Rektor Willi Schmidt und der Verwaltungsangestellte
Josef Apel.
Foto: Rolf Hohmann |
|
|