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Geschichtsverein Windecken 2000

 

 
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Feierliche Einführung von Bürgermeister Willi Salzmann
Verdiente Kommunalpolitiker wurden verabschiedet

Am 1. Januar 1970 schlossen sich auf freiwilliger Basis die Stadt Windecken (Kreis Hanau) und die Gemeinde Heldenbergen (Kreis Friedberg) über die seit Jahrhunderten bestehenden Landes- und Kreisgrenzen hinweg zur neuen Stadt Nidderau zusammen. Wir erinnern daran, daß am 15. Mai 1970 Willi Salzmann als erster Bürgermeister der jungen Stadt feierlich in sein Amt eingeführt wurde. Gleichzeitig fand fand die Verpflichtung des hauptamtlichen Stadtrats Bernd Reuter statt, einst jüngster hessischer Bürgermeister in Heldenbergen. 

In der Aula der Kurt-Schumacher-Schule hatten sich zu dieser Feierstunde zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft eingefunden. In seiner Begrüßung betonte Stadtverordnetenvorsteher Heinz Schön, daß man in dieser Stunde all denen Dank abstatten wolle, die sich um das Wohl ihrer Gemeinde verdient gemacht hätten. Dies gelte in hervorragender Weise für Wilhelm Clarius, der dem Stadtparlament Windecken von 1945 bis 1970 angehört habe und für Heinrich Vetter, der von 1948 bis 1968 in der Gemeindevertretung Heldenbergen tätig gewesen sei. Ihnen überreichte Heinz Schön eine Urkunde und Geschenke. Nach der Ehrung weiterer Kommunalpolitiker, die während verschiedener Legislaturperioden ein Mandat ausübten, händigten sich die beiden hauptamtlichen Beigeordneten wechselseitig ihre Ernennungsurkunden mit den besten Wünschen für eine gute Zusammenarbeit aus.

Anschließend skizzierte Bürgermeister Willi Salzmann nochmals die einzelnen Schritte, die schließlich zur Fusion führten. Er meinte, mit dem heutigen Tag sei die Ära der Staatsbeauftragten in Nidderau zu Ende gegangen. Die frei gewählten Vertreter der Bürgerschaft würden nunmehr das Schicksal des jungen Gemeinwesen in eigener Verantwortung bestimmen. Er danke allen für das erwiesene Vertrauen und versprach, seine ganze Kraft zum Wohle der Stadt Nidderau einzusetzen. Das erste Nidderauer Stadtoberhaupt schloß seine Ansprache mit den Worten: "Ich hoffe zuversichtlich, daß die gesamte Bevölkerung mithilft, die Aufgaben der Zukunft zu meistern."
 

Erster Stadtrat Bernd Reuter dankte dann all denen, die ihm ihre Stimme gegeben hätten. Er versprach, sein Amt objektiv auszuüben, "ohne dabei meine politische Herkunft zu vergessen." Obwohl man es niemals allen recht machen können, wolle er versuchen, ein ehrlicher Vermittler zu sein.  Das Gemeinsame und Verbindende solle man suchen, damit aus der Stadt Nidderau ein blühendes Gemeinwesen werde, meinte Reuter abschließend.

Landrat Martin Woythal erklärte zu Beginn seiner Ausführungen, daß er den hauptamtlichen Beigeordneten der Stadt Niddeau bereits nach ihrer Wahl seine Glückwünsche übermittelt habe. Er freue sich deshalb umso mehr, ihnen die persönlichen Glückwünsche des hessischen Ministerpräsidenten Albert Oswald überbringen zu können. Zur Bewältigung der bevorstehenden Aufgaben biete er seine guten Dienste an. Bereits in seiner Antrittsrede als Landrat habe er erklärt, daß für ihn der Landkreis Hanau nicht in Bruchköbel ende. Die Entwicklung im Norden des Kreisgebietes in jüngster Vergangenheit habe bewiesen, daß er zu seinem Wort stehe. So sei inzwischen der Bewilligungsbescheid für das Hallenbad Hanau Nord ergangen. Einige Projekte, darunter auch der Ausbau der B45  in Heldenbergen, hätten aufgrund der komjunkturdämpfenden Maßnahmen der Bundesregierung verschoben werden müssen. Er werde aber jederzeit ein offenes Ohr für die Wünsche der Großgemeinde haben, versicherte Landrat Woythal am  Schluß seiner Ansprache.

Im Anschluß gratulierten die Bürgermeister der Nachbargemeinden, die Sprecher der Fraktionen und die Vertreter des öffentlichen Lebens der Stadt Nidderau Bürgermeister Salzmann und seinem Stellvertreter Reuter. Als das Stadtoberhaupt die Gäste zu einem Umtrunk einlud, türmten sich die überreichten Geschenke zu Bergen. Landrat Martin Woythal weilte noch lange in der geselligen Runde, um sich die Sorgen einiger Bürgermeister aus dem Norden seines Kreises anzuhören.

Landrat Martin Woytal bei seiner Ansprache. Links Stadtverordneten- vorsteher Heinz Schön
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Bürgermeister Salzmann (rechts) und Erster Stadtrat Reuter beim Austausch der Ernennungsurkunden
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Verabschiedung ausscheidender Mandatsträger
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Wilhelm Clarius (mitte) und Heinrich Vettter wurden für langjährige kommunalpolitische Tätigkeit besonders geehrt
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