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Geschichtsverein Windecken 2000 |
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Ein Meister seines Fachs und geachteter Bürger Zu den herausragenden Persönlichkeiten in der Geschichte des Nidderstädtchens Windecken zählt der Zimmermann Johann (Jörg) Georg Baron. Der Dreißgjährige Krieg hatte auch im Hanauer Land ganze Dörfer in Schutt und Asche gelegt. Als nach zögerlichem Beginn im ausklingenden 17. Jahrhundert der Wiederaufbau der zerstörten Gebäude immer zügiger erfolgte, schuf Johann Georg Baron mit seinen Zimmergesellen zahlreiche schöne Fachwerkhäuser, die heute noch bewundert werden können.
Das Wort des hochangesehenen Zimmermanns besaß in Windecken ein besonderes Gewicht. Johann Georg Baron war lange Zeit Mitglied des Rats der Stadt Windecken und bekleidete auch andere hohe Ämter. Wie aus den erhalten gebliebenen Sitzungsprotokollen hervorgeht war er ein zwar sorgfältig abwägender, aber auch entschlußkräftiger Mann, dessen Stimme bei wichtigen Entscheidungen oft den Ausschlag gab. Das Schicksal ereilte den Meister bei Ausübung seines gefährlichen
Berufs. Davon kündet folgende Eintragung im Ostheimer Kirchenbuch:
"Den 15ten May 1725 ist Meister Baron, Zimmermann von Windekken, als der
alte Kirchthurm abgebrochen worden, da er ungefähr eine halbe Stunde
auff dem Thurm gewesen, mit einem riegel, so er herabwerfen wollte, heruntergestürzt,
und er hat sich so gleich zu todt gefallen."
In unseren Tagen hatte sich der Windecker Zimmermeister Willi Vollmann
auf die Restaurierung alter Fachwerkbauten unter weitgehender Beibehaltung
der alten Substanz spezialisiert und er führte damit die Tradition
seines berühmten Vorgängers Johann Georg Baron fort. Sein Können
hat er unter anderem 1982 bei der umfassenden Sanierung des im 16. Jahrhunderts
errichteten "Willi'schen Hauses" in unmittelbarer Nähe des Windecker
Rathauses, dem einzigen dreistöckigen Fachwerkgebäude aus alter
Zeit, bestens unter Beweis gestellt.
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