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Geschichtsverein Windecken 2000
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Die Wetterauer Brandgräber
War Georg Bausch ein Meisterfälscher?

Die Ausstellung im Historischen Rathaus Windecken
im Spiegel der Presse

Geschichtsverein Windecken
Eröffnung der Ausstellung "Georg Bausch"

Nidderau. Nachdem das Interesse an der "Fälscherstory" um den Brunnenbauer Georg Bausch zunehmend größer wurde, entschloss sich der Geschichtsverein Windecken 2000 eine informative Ausstellung durchzuführen. Zur offiziellen Eröffnung konnte zweiter Vorsitzender Bernd Hohmann in der Nidderauer Stadtbücherei am Marktplatz zahlreiche geladene Gäste begrüßen. Darunter in Vertretung des in Urlaub befindlichen Bürgermeisters Schultheiß Bernd Reuter, langjähriger Erster Nidderauer Stadtrat und Bundestagsabgeordneter. Auch Kreisarchäologe Dr. Otto Schmitt hatte den Wg in das 1520 erbaute Rathaus der Stadt Windecken gefunden. Besonders herzlich begrüßt wurde Maria Schäfer (90), Tochter von Georg Bausch.

Nachdem Bernd Hohmann vor allem Büchereileiterin Heidi Neumeyer und deren Mitarbeiterinnen für ihr Engagement beim Zustandekommen dieser etwas außergewöhnlichen Ausstellung gedankt hatte, ging er kurz auf die Aufsehen erregende Entdeckung der Brandgräber vor dem Ersten Weltkrieg ein. In ihrer 1958 in der "Germania" veröffentlichten Abhandlung "Zur Frage der Echtheit der jungsteinzeitlichen "Wetterauer Brandgräber" habe die Prähistorikerin Dr. Gudrun Loewe dann die Behauptung aufgestellt, daß Georg Bausch (1866-1932) diese Gräber samt den darin enthaltenen Beigaben vor allem in Form von Kieselsteinketten gefälscht habe. Vereinsvorsitzender Rolf Hohmann sei aufgrund seiner nunmehr zweijährigen  Nachforschungen jedoch zu der Überzeugung gelangt, dass dieser Fälschervorwurf dringend einer Revision bedarf.

Bernd Reuter erwähnte dann, dass er als Erster Stadtrat und auch als Bundestagsabgeordneter die Arbeiten des Amateurarchäologen Rolf Hohmann stets mit großem Interesse verfolgt und auch materiell unterstützt habe. Er würdigte auch die Internet-Aktivitäten des jungen Geschichtsvereins, dessen Homepage eine Fülle von Informationen über den "Fall Bausch" und das alte Grafenstädtchen Windecken enthalte. Schirmherrin der Ausstellung ist Maria Schmidt aus Langendiebach, eines von acht Enkelkindern des Georg Bausch. Sie bedankte sich bei Rolf Hohmann für dessen zeitraubenden Nachforschungen, und sprach die Hoffnung aus, dass ihr in seinem Geburtsort Windecken und von seinen Vorgesetzten hoch geachteter Großvater Georg Bausch bald voll rehabilitiert wird und eröffnete die Ausstellung. In deren Mittelpunkt stehen die fünf im Historischen Museum Hanau aufbewahrten original Steinketten, die seit 1958 das erste Mal wieder in einer Vitrine zu bewundern sind. Im Obergeschoss gibt es auf zwölf Schautafeln ausführliche Informationen zum Thema in Wort und Bild."

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