Blick auf Alt-Windecken
In einem wahrscheinlich um 850 anzusetzenden Schenkungsverzeichnis wird
erwähnt, daß ein Uldarich seine Besitzungen in Tezelenheim dem
Kloster Fulda vermacht. Spätere Urkunden nennen Güter in Decelnheim.
Im Jahre 1251 verkaufte das Kloster Meerholz dem Antoniterkloster in
Roßdorf Besitzungen in Detzelheim. Die kleine Ansiedelung an der
Nidder kam 1262 an Hanau, als Bischof Berthold von Bamberg die Güter
des Stifts Ostheim und Tezelenheim Graf Reinhard I. zu Lehen gab.
Dieser erbaute auf der die Nidderfurt beherrschenden Anhöhe die
Burg Wunnekken und dieser Name ging bald auf die Ortschaft Tezelenheim
über.
Am 5. August 1288 verlieh König Rudolf von Habsburg unter Berücksichtigung
der "Verdienste des edlen Herrn Ulrich von Hanau" den Ort Wunnecke die
Stadtrechte. Spätere Namen waren Wonnecken, Wuneckin, Wynecken und
schließlich Windecken.
Zum Amt Windecken zählten die Orte Eichen, Marköbel, Niederdorfelden
und Ostheim.
In Kriegszeiten suchten die Bewohner der umliegenden Dörfer hinter
der etwa 10 Meter hohen und 1,75 Meter starken Stadtmauer oft Schutz vor
Feinden. Für die Verteidigung zeichnete die Bürgerwehr verantwortlich.
Wie aus einem Verzeichnis hervorgeht, zählte die Wehr im Jahre 1587
insgesamt 124 Mann, darunter 85 Büchsenschützen.
Die Schweden plünderten 1635 die Stadt, die aber alle kriegerischen
Ereignisse im Laufe der Jahrhunderte ohne größere Zerstörungen
überstand.
Von der einstigen Befestigung sind heute nur noch Reste erhalten, das
Kilianstädter Tor im Westen, das Ostheimer Tor im Osten und das Heldenberger
Tor im Norden wurden zu Beginn des 19. Jahrunderts abgebrochen. |