Das Untertor in Eichen
Dieser Torbau aus dem Jahre 1682 zeugt als einziger erhalten gebliebener
Rest von der einstigen Befestigung des hanauischen Ortes Eichen, die aus
einem Wall und zwei Toren bestand.
Zur Erhaltung der Wehranlagen, von deren ursprünglichem Umfang
wenig überliefert ist, mußten die Einwohner Frondienste leisten.
In den Presbytaner-Protokollen der Jahre 1761/62 wird Klage über
"das viele Auslaufen des Sonntags zur Kirchzeit" geführt. Man forderte,
der Schultheiß von Eichen solle die Tore während der Kirchzeit
schließen und den Ort nach "Sabbatschändern" absuchen lassen.
Da es die jungen Burschen zur Kirchzeit besonders toll am Lindenbaum "beim
Bürgel" trieben, müßten die Kirchenrüger diesen Platz
visitieren und "wer dort ist, soll beim Amt angezeigt werden."
Um das "Auslaufen" während des Gottesdienstes zu verhindern, wurde
vorgeschlagen, daß die Tagwächter nur Personen die Tore passieren
lassen dürften, die einen vom Pfarrer ausgestellten und vom Schultheißen
unter-schriebenen Erlaubnisschein vorzeigen könnten. |