Die Stiftskirche in Windecken
Die ehemals dem heiligen Cyriakus geweihte, seit 1540 evangelishe Stiftskirche
in Windecken, zählt zu den ältesten Sakralbauten der südlichen
Wetterau. Über ihren Ursprung ist nichts bekannt.
Da sich an dieser Stelle hinter der Nidderfurt ein sicher vorgeschichtlicher
Verkehrsweg in Richtung Süden teilte, vermuten die Historiker, daß
sich hier einst ein Heiligtum befand. Urkundlich wird 1282 eine "nova capella"
genannt.
In dieser Kirche am Fuße des Schloßbergs empfingen am 8.
November 1417 Philipp der Ältere, Stifter der Linie Hanau-Lichtenberg,
und der am 20. September 1449 in Windecken geborene
Philipp der Jüngere, Stifter der Linie Hanau-Münzenberg,
die Taufe.
Sie war in früheren Jahrhunderten Filiale von Ostheim und erst
1488 wurde sie von Bischof Heinrich von Bamberg zur selbstständigen
Pfarrkirche erhoben. Der wuchtige Turm, der einst den in unmittelbarer
Nähe befindlichen Nidderübergang sicherte, ist 1484 gebaut worden.
Der dreiteilig geschlossene Chor, das Mittelschiff und das nördliche
Seitenschiff wurde um 1600 erbaut. Der dreifache, 23 Meter hohe Turmhelm
von 1706 ist ein Werk des zu seiner Zeit vielgerühmten Windecker Zimmermeisters
Georg Baron, der sich 1725 beim Bau des Kirchturms in Ostheim zu Tode stürzte. |