In der Vorderstraße in Ostheim
In einem um 850 n. Chr. anzusetzenden Schenkungsverzeichnis an das Kloster
Fulda wird Ostheim erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1016 schenkte
Kaiser Heinrich II. dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg sein Eigengut
in Ostheim. Den bambergischen Besitz erwarben die Herren von Hanau
1262 zusammen mit dem benachbarten Tezelenheim (dem späteren Windecken)
als Lehen. Ausgenommen war das Patronatsrecht, das der Bischof behielt.
Auch Ostheim hatte sein Rittergeschlecht. Unter den Antoniterbrüdem
zu Roßdorf wird 1295 ein "frater Conradus de Ostheim" genannt.
Ein Eberhard von Ostheim war von 1459 bis 1468 Schultheiß von
Hanau.
Den Ort umgab früher eine Ringmauer und die Eingänge sicherten
Tore. Daran erinnert heute noch der Straßenname Eicher Tor.
Im 30jährigen Krieg wurde das Dorf schwer heimgesucht. Die Chronik
berichtet:
"Ostheimb, alsda seint gewesen 1 Kirch 1 Rathhauß und ein Schulhauß
neben 2 gemeinen Backheuser und 104 anderen Hofreiten und Wohnungen sampt
zugehörigen Schewern und Stallungen. Davon seint im Brant verdorben
durch Cardinals Infant Volck 83 Heuser und 80 Schewern."
Dies geschah im November 1634 und im Januar 1635. Was noch erhalten
geblieben war, wurde im Mai 1635 von den Kroaten niedergebrannt.
Die heute noch erhaltenen Fachwerkhäuser dürften demnach nicht
vor Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut worden sein. |