Das innere Burgtor in Windecken
Als der Ort Tezelenheim 1262 in den Besitz der Herren von Hanau kam,
fanden sie mit Sicherheit auf der die Nidderfurt beherrschenden Anhöhe
eine ältere Wehranlage vor. Graf Reinhard I. erbaute hier die Burg
Wunnekke (Wonnecke, Wynecke, Windecken), deren Name schon 1275 auf den
Ort überging.
Bis 1434 war sie ständige Residenz der Herren von Hanau, die auch
später gerne in das "wonnige Eckchen", wie der Fama nach die Bedeutung
des Burgnamens lautet, zurückkehrten. Der Frankfurter Kupferstecher
Merian beschrieb den Besitz als "fein Schloß, lustig anzusehen."
Auf Burg Windecken wurde 1449 Philipp der Jüngere, Stifter der
Linie Hanau-Münzenberg, geboren. Auch Charlotte Luise, älteste
Tochter des Grafen Philipp Ludwig II., des Erbauers der Hanauer Neustadt,
erblickte 1597 hier das Licht der Welt.
Nach Windecken floh die gräfliche Familie auch vor der in Hanau
wütenden Pest. Nach dem Tode Philipp
Ludwigs II. diente die Burg seiner Gattin Catharina
Belgia (siehe auch hier),
Tochter des niederländischen Freiheitshelden Wilhelm von Oranien,
als Witwensitz.
Noch im Kriegsjahr 1629 wurden umfangreiche Erweiterungsarbeiten durchgeführt,
doch bereits am 15. Mai 1635 zerstörten Kroaten große Teile
der Anlage. Die noch vorhandenen Reste schleifte das schwedische Regiment
Schmidtberger bei seinem Überfall auf die Stadt im Jahre 1646.
Erhalten geblieben bis in unsere Zeit sind lediglich das Innentor mit
zwei Rundtürmchen auf Konsolen mit dem Hanauer Wappen, das 1592 erbaute
sogenannte Osttor und Reste der im 15. Jahrhundert entstandenen Vorburg
mit dem Hexentürmchen.
Auf den Grundmauern des einstigen Schloßgebäudes wurde zu
Beginn des 19. Jahrhunderts das inzwischen aufgelöste Amtsgericht
errichtet.
Heute befindet sich die unter Denkmalschutz stehende Anlage in Privatbesitz. |