Das Rathaus in Windecken
Markantestes Gebäude am Marktplatz der alten Grafenstadt Windecken
ist das gotische Rathaus.
Der Steinbau mit dem charakteristischen Staffelgiebel entstand 1520
an Stelle des zuvor abgebrochenen Spielhauses und diente bis 1990 fast
500 Jahre durchgehend als Sitz der Ratsherren.
Vom Maßwerkerker des "Landgrafenzimmers" mit dem Hanauer
Wappen nahmen die Herren von Hanau oder deren Abgesandte die Huldigung
ihrer Unternaten aus dem Amt Windecken entgegen.
Die Süd- und Ostseite des Erdgeschosses war ursprünglich eine
offene Halle mit Spitzbogenarkaden. Erhalten geblieben sind die mächtigen
Holzsäulen, die im Jahre 1654 Zimmermeister Georg Herrscher aufrichtete.
Mit der Verleihung der Stadtrechte durch König Rudolf von Habsburg
am 5. August 1288 war auch die Marktgerechtigkeit verbunden. Neben den
Wochenmärkten wurden seit Beginn des 15. Jahrhunderts jeweils zu Pfingsten
und am zweiten Wochenende im Oktober Hauptmärkte gehalten. Sie besaßen
für die Bewozhner der umliegenden Ortschaften bis weit in das 19.
Jahrhundert große Bedeutung.
In der offenen Halle des Rathauses war die Stadtwaage aufgehängt
und das Marktbanner aufgezogen.
Seit 1990 dienen große Teile des Gebäudes als Stadtbibliothek.
|