Nulla dies sine linea
Geschichtsverein Windecken 2000

 
Orte im Wandel
Nidderau - Historische Ansichten einer jungen Stadt
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Die evangelische Kirche in Erbstadt
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Nidderau - Historische Ansichten einer jungen Stadt

Die Schinnergasse in Ostheim

In der alten Stadt Hanau wurde das peinliche Gericht vom Land- oder Zentgericht ausgeübt. Bei Vollstreckung eines Todesurteils lieh man sich den "Züchtiger" von Frankfurt oder Mainz aus. 

Erst 1532 wird von der Verleihung des Scharfrichteramtes durch die Hanauer Herrschaft berichtet. Der Hanauische "Schinder" oder "Schinner" mußte seinen Wohnsitz immer in Ostheim haben. Was der Anlaß für diese Gepflogenheit war und wie lange sie Gültigkeit besaß, ist nicht überliefert. 

Die Chronik berichtet, daß 1537 der Hanauische Schinder "zu Friedberg von zweien Henkern erschlagen" wurde. Vielleicht handelt es sich dabei um jenen Hausen von Didenbergen, der in jenem Jahr der Herrschaft geschworen hatte, "sich wie ein frommer Henker zu halten."

Im Jahre 1540 brachte ein Schinder von der Stadt Allendorf Zeugnis, "daß er sich seinem Stand und Wissen nach wohlleidlich gehalten habe," und er wurde "zu einem Nachrichter und Wasenmeister angenommen." Nachrichter war ebenso wie Züchtiger die Bezeichnung für den Scharfrichter, der zumeist auch für die Beseitigung verendeter Tiere zu sorgen hatte.

Die Henker von Hanau sollen im 16. Jahrhundert in der Ostheimer Hainstraße gewohnt haben, die deshalb seit alters her die "Schinnergass" hieß.

Als nach der Eingliederung der Gemeinde Ostheim in die Stadt Nidderau eine Umbenennung der Hainstraße erforderlich wurde, trug man dieser Überlieferung Rechnung.