Der Pfaffenhof in Erbstadt
Etwa um das Jahr 840 wird urkundlich ein Eurisstat erwähnt. Der
alte Name von Erbstadt bedeutet soviel wie Bachübergang.
Bereits 1266 heißt der Ort Erbstad, er wird 1394 als Hanauischer
Besitz genannt und ist dem Amt Windecken zugehörig.
Nach dem Erwerb der Naumburg durch die Grafen von Hanau (1561) wird
Erbstadt mit dieser zur Kellerei erhoben. Im Jahre 1644 erfolgt die Verpfändung
an Hessen-Kassel und 1792 die Wiedervereinigung mit dem Amt Windecken.
Durch die Patronatsrechte war das Dorf bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts
eng mit dem nahegelegenen Kloster Ilbenstadt verbunden, zu dessen Besitz
auch der große Freihof zählte.
Im Volksmund heißt er nach seinen ehemaligen Besitzern bis zum
heutigen Tag der
"Pfaffenhof."
Erhalten geblieben sind drei Wappen des Klosters Ilbenstadt aus den
Jahren 1713 - 47. Darunter befindet sich auch das Privatwappen des Abtes
Jakob Münsch (1725-50).
Im Pfaffenhof tagte bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts jeweils am 2.
Januar das Kohlengericht.
Der Besitz fiel 1803 an die Grafen von Leiningen-Westerburg. Nach dem
ersten Weltkrieg erwarb die Gemeinde Erbstadt den Pfaffenhof, der heute
vorwiegend Wohnzwecken dient. |